Startschuss für breitflächigen Glasfaserausbau in Oberwolfach

Bis Februar 2025 sollen in Phase 1 des staatlich geförderten Ausbaus rund 85 Adresspunkte Anschluss an das Breitbandnetz erhalten | Umfassende Versorgung der Gemeinde bis Juni 2026 geplant

Turbo-Internet für alle: In Oberwolfach haben diese Woche die Bauarbeiten zum breitflächigen Glasfaserausbau begonnen, wie die den Ausbau koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG mitteilt. Bis voraussichtlich Februar nächsten Jahres sollen bei rund 85 Adressen im Ort die Voraussetzungen für Highspeed-Internet geschaffen werden.

„Ich freue mich sehr, dass die Glasfaser nach Oberwolfach kommt“, sagt Diana Kohlmann, die für den Breitbandausbau zuständige Dezernentin beim Landratsamt Ortenaukreis. Der Landkreis übernehme die Kosten für die Anbindung der Kommune über Wolfach und Hausach an das überregionale Backbone-Netz. „Die gesamte Infrastrukturmaßnahme ist dank der hohen Fördermittel von Bund und Land, die zusammen 90 Prozent der Investitionskosten abdecken, machbar“, so Kohlmann weiter. Auch Oberwolfachs Bürgermeister Matthias Bauernfeind zeigte sich erfreut über den Beginn der Baumaßnahmen. „Wir erreichen damit, dass die Bürgerinnen und Bürger von Oberwolfach bald vom schnellen Internet profitieren können und unser Ort auch weiter zukunftsfähig bleibt“, sagte er.

Wie in vielen Gemeinden der Ortenau kommt auch in Oberwolfach das hybride Ausbaumodell zum Tragen. Diese auch unter dem Projektnamen GiGa | Ortenau bekannte Strategie kombiniert passgenau für jeden Ort den geförderten Ausbau besonders unterversorgter Gebäude in mehreren Phasen mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen. „In der nun anlaufenden Phase 1 werden Adresspunkte in Tiefenbach, Rankach, Kurzenbach und Grangatbächle gefördert ans Glasfasernetz angeschlossen“, so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Im Bereich Hinterer Rankach habe bereits die Verlegung der Leerrohre in Zusammenarbeit mit dem Überlandwerk Mittelbaden begonnen, fügte er hinzu.

Das Telekommunikationsunternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) baut bis voraussichtlich Mai 2025 die Innenlagen des Ortes, die keinen Anspruch auf einen geförderten Ausbau haben, auf eigene Kosten aus. Die Firma Insyte, ein von der UGG beauftragtes Fachunternehmen für den Ausbau von Telekommunikationsinfrastruktur, verlegt dabei Leerrohre für die Phase 2 des geförderten Breitbandausbaus mit. In dieser Phase sollen ab voraussichtlich März 2025 alle noch übrigen, rund 130 Gebäude Anschluss an das Glasfasernetz erhalten und die Gemeinde so bis Sommer 2026 vollumfänglich mit Glasfaser versorgt sein. Zudem soll zu Redundanzzwecken ein Backbone-Netz von Oberwolfach nach Bad Peterstal-Griesbach errichtet werden. „Dieses sorgt dafür, dass die Funktionalität des Netzes auch im Falle einer Leitungsstörung oder anderer Schadensfälle aufrechterhalten werden kann“, so Glöckl-Frohnholzer weiter.

Der Ortsteil Schwarzenbruch ist dank eines separaten Förderprojekts des Landes Baden-Württemberg bereits seit Dezember 2023 komplett mit Glasfaser versorgt. Das ebenfalls im Rahmen dieser Förderung errichtete PoP-Gebäude, also der künftige Hauptverteiler des örtlichen Glasfasernetzes, müsse nun noch an das überörtliche Backbone-Netz in Hausach angeschlossen werden, so Josef Glöckl-Frohnholzer. Die Verlegung der Leerrohre für den Anschluss an das Backbone-Netz erfolgt ebenfalls durch die Firma Insyte und soll bis zum Herbst 2024 abgeschlossen sein.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle von der Breitband Ortenau in Phase 3 geplanten Vorhaben in der Ortenau liegt bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9250 Gebäude Anschluss im Landkreis an das Turbo-Internet bekommen sollen. In der von 2020 bis Ende 2024 laufenden Phase 1 und 1a des geförderten Ausbaus werden derzeit etwa 2200 Gebäude mit Glasfaser erschlossen, während in der von 2022 bis Ende 2025 laufenden Phase 2 weitere 2200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden sollen.